Widerstand gegen NATO-Manöver DEFENDER 20 formiert sich
 Im April und Mai 2020 plant die NATO eines der größten Manöver von  Landstreitkräften in Europa seit Ende des Kalten Krieges. Mit insgesamt  37 000 Soldatinnen und Soldaten aus 16 NATO-Staaten sowie aus Finnland  und Georgien wird eine neue Dimension umweltschädigender militärischer  Aktivitäten erreicht. Bis zu 20000 US- GIs mit entsprechendem schwerem  Gerät werden über den Atlantik und anschließend quer durch Europa an die  russische Grenze transportiert. Ziel des Manövers ist neben der  Zurschaustellung militärischer Überlegenheit die Demonstration einer  blitzschnellen Verlegung kampfstarker Großverbände aus den USA an die  NATO-Ostflanke zu demonstrieren. Deutschland wird zur Drehscheibe der  Truppenverlegungen mit dem neuen Joint Support and Enable Command der  NATO in Ulm, dem Umschlaghäfen Bremerhaven und Nordenham, den Convoy  Support Centern Garlstedt (Niedersachsen), Burg (Sachsen-Anhalt) und dem  sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz. Geleitet wird das Manöver  über das EUCOM in Stuttgart. Operativ zuständig für Transport und  Manöver ist das US-Heereskommando Europa in Wiesbaden. Die  Echtzeit-Datenübertragung ergänzende Transporte erfolgen unter anderem  über die Satelliten-Relaisstation auf der US-Airbase Ramstein. Während  der Transporte wird es zu schweren Einschränkungen des Straßen- und  Schienenverkehrs entlang der Transportstrecken kommen. Die Bundeswehr  hat bereits vorsorglich mit der Deutschen Bahn AG eine Vorfahrtsregel  für das Militär vereinbart. 
 Die Größe und der Ort des Manövers stellen eine Provokation  gegenüber Russland dar und bergen die Gefahr einer möglichen direkten  Konfrontation zwischen militärischen Verbänden von NATO und Russland in  sich. Auch der Zeitpunkt wurde nicht zufällig gewählt: während des  Manövers jährt sich die Befreiung Europas vom Faschismus vor allem durch  die Soldaten der Roten Armee zum 75. Mal. Ein geschichtsvergessenes  Signal an den ehemaligen Verbündeten. Während überall auf dem Kontinent  über die Eindämmung der lebensbedrohenden Umweltzerstörung diskutiert  wird, praktiziert der größte Umweltzerstörer Militär unbeeindruckt seine  Rituale. 
 Am Sonntag fand in Leipzig eine erste erfolgreichen Aktionsberatung  gegen DEFENDER 20 statt, die mit über 100 Teilnehmern alle Erwartungen  übertraf. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Vernetzung der  Menschen der betroffenen Regionen. In lebhaften Diskussionen wurden  Ideen zu möglichen Protestaktionen entwickelt und ihre Umsetzung  vorbereitet. Diese reichen von der Aufklärung der Zivilbevölkerung und  der Militärs mit Verteilaktionen an Bahnhöfen und Transparenten an  Brücken über eine Mahnwachen-Stafette an der gesamten Strecke und  Aktionen des zivilen Ungehorsams bis hin zu rechtlichen Schritten. Die  Aktionen sollen geprägt sein von Vielfalt und Kreativität. Einer der  Höhepunkte der Aktionen soll eine gemeinsame Kundgebung und  Demonstration an einem zentralen Ort des Transportkorridors wie  Magdeburg oder Cottbus werden. Darüber hinaus wurden  grenzüberschreitende Aktionen z.B. in Forst oder Görlitz angedacht.  Weitere Vernetzungstreffen finden am 18. Januar für den Nordraum in  Hamburg und am 26. Januar erneut in Leipzig statt.
 https://www.antidef20.de/ 
 
https://www.no-to-nato.org/defender-2020-de/
